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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 57

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaateil. 57 Kabinetts, das früher neben dem Ministerium bestand und dessen Tätigkeit häufig lahmlegte. Die Kunst verdankt ihm den Bau des heutigen Alten Museums in Berlin, das er mit Kunstwerken ausstattete, und das Grabmal der Königin Luise im Mausoleum zu Charlottenburg, von dem Bildhauer Christian Rauch ausgeführt, gleichzeitig ein Denkmal der Pietät gegen seine verstorbene Gemahlin. Demselben Meister hat er den Austrag zu dem Reiterstandbilde Friedrichs des Großen gegeben. In seiner äußern Erscheinung lag etwas Imponierendes. Er war von hoher Gestalt; sein Antlitz trug den Ausdruck des Ernstes und der Milde, sein Blick war fest, klar, ruhig, offen und wahr, immerdar der Spiegel seines Innern. In der Bewegung seines Körpers lag hohe Würde, sein Gang war fest, ruhig und sicher, bis in sein Alter rüstig und kräftig. In seiner Kleidung wie in seinem ganzen Wesen liebte er die Einfachheit. Gewöhnlich trug er einen blauen Oberrock bis oben zugeknöpft und eine einfache Landwehrmütze. Im Jahre 1840 starb er im Alter von siebzig Jahren. An der Seite seiner Gemahlin Luise in der Königlichen Grabkapelle zu Charlottenburg wurde ihm das Grab bereitet. / 4. Überblick über die europäischen Grotzsiaaten mit Ausschluß Preußens während dieses Zeitraumes. England. In England erlangten. die Katholiken durch die unablässigen Bemühungen Daniel O'connells und durch das wohlwollende Entgegenkommen des Ministerpräsidenten Lord Wellington, des Siegers von Waterloo, Gleichstellung mit den Mitgliedern der anglikanischen Hochkirche und dadurch Zutritt zum Parlament sowie zu allen Staatsämtern. Als 1837 König Wilhelm Iv. ohne männliche Nachkommen starb, folgte in England seine Tochter Viktoria, die bis 1901 regierte. In Hannover, wo weibliche Thronfolge nicht zulässig war, folgte des Königs Bruder Ernst August. England verlor dadurch feinen Sitz auf dem Deutschen Bundestage. ' Rußland hatte einen Ausstand in Polen niederzuwerfen und vereinigte sich mit Frankreich und England zum Schutze der Griechen gegen die Türkei. Griechenland, das seit der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1458 zum Türkischen Reiche gehörte, hatte feit 1821 um seine Unabhängigkeit gekämpft. Die Befreiung gelang erst, als die genannten fremden Mächte in den Kampf eintraten. In der Bucht von Navarino in Messenien unterlag die türkisch-ägyptische Flotte der englisch-französischen. Dem Landkrieg machte ein russisches Heer durch Besetzung von Adrianopel ein Ende. Die Türkei erkannte die Unabhängigkeit Griechenlands an. Griechenland ein Königreich. Durch Übereinkunft der Mächte zu London im Jahre 1830 wurde Otto, der zweite Sohn des Königs

2. Deutsche Geschichte - S. 155

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
V Friedrichs (Iii): I. Regierung 1688 (.1701) —1713. 155 England und Holland aber konnten nicht wünschen, daß dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. Das große Bündnis löste sich allmählich auf, und Friedensverhandlungen wurden angeknüpft. 1713 kam es zum #on Frieden von Utrecht, nach welchem Philipp V. als König im Utrecht. Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Niederlande aber, Mailand und Neapel an Österreich fielen. Karl Vi., der anfangs seine Ansprüche auf Spanien nicht aufgeben wollte, sah sich genötigt, im nächsten Jahre dem Frieden beizutreten Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb ßud-tot°gxiv; iuig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit 1715-des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas. Vier Großmächte, Österreich, das sich nicht nur durch Ungarn, sondern nun auch durch Teile Italiens und die südlichen Niederlande vergrößert hatte, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und hielten sich die Wage. Holland konnte nicht mehr als Großmacht gelten. Gleichzeitig büßte durch den nordischen Krieg Schweden seine Großmachtstellung ein, während als künftige Großmacht des Ostens Rußland emporstieg. Friedrichs (Hl.) I. Regierung 1088 (1701) —1713. § 169. Die großen Kriege jener Zeit, in denen preußische Truppen fochten, haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapferkeit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist für Preußen die Regierung seines ersten Königs wenig förderlich gewesen. Die glänzende Hofhaltung kostete große Summen; die Finanzen gerieten unter ihm in Verfall, und der Staat belastete sich mit Schulden. Nur auf dem Gebiete des geistigen Lebens hat dieser König wichtige Wissenschaft. Schöpfungen hinterlassen; hier zeigte sich besonders der Einfluß seiner Gemahlin, der aus dem Hause der Welfen stammenden geistvollen und hochgebildeten Sophie Charlotte, der „philosophischen Königin". Friedrich hat die U n i v e r f i t ä t H a l l e gegründet, die sich schnell großen Ruf erwarb; an ihr wirkte damals der fromme und vom Geiste werktätiger Liebe erfüllte August Hermann Francke, der Stifter des Waisenhauses und der Schulaustalten, die noch heute feinen Namen tragen. Ferner gründete der König die Akademie der Wissenschaften zuberlin, eine Vereinigung von Gelehrten, welcher Geldmittel zugewiesen wurden, um wissenschaftliche Unternehmungen zu fördern. Der erste Präsident der Akademie war L e i b n i z, einer der größten Philosophen Deutschlands, ein

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 111

1902 - Karlsruhe : Lang
— 111 — zustehen, daß die Verfassung des deutscheu Reiches so bleibe, wie sie durch den westfalischen Frieden und die spätern Friedensschlüsse festgestellt worden sei. Jetzt mußte Kaiser Joseph nachgeben und auf die Erwerbung Bayerns verzichten. Fortan gab es in Deutschland zwei Vormächte. Österreich mit dem leeren Kaisertitel und Preußen mit entscheidendem Einfluß auf die übrigen deutschen Fürsten. Das schwache Band, das Deutschland bisher zusammengehalten hatte, war zerrissen. Österreich und Preußen standen einander mißtrauisch und eifersüchtig gegenüber. Wie nachteilig dies für Österreich, Preußen und das ganze Deutschland war, zeigte sich in den nächsten 25 Jahren nach dem Tode Friedrichs des Großen. 2. Von den kleinen deutschen Fürstenhöfen im 18. Jahrhundert. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen. Durch den westfälischen Frieden wurde Frankreich der mächtigste Staat in Europa. König Ludwig Xiv. regierte mit unbeschränkter Gewalt; dem königlichen Willen gegenüber gab es kein Gesetz und kein Recht. Hierdurch war es möglich, daß Ludwig viele Einrichtungen zum Nutzen seines Landes, zur Hebung des Ackerbaues, des Handels, der Gewerbe und Künste treffen konnte. Aber alles dies geschah nicht, um Frankreich glücklich zu machen, sondern um dem König Ruhm und Glanz zu verschaffen und die Mittel zu seinen ungerechten Kriegen und zu einem Hofleben von unerhörter Pracht, Üppigkeit und Verschwendung zu liefern. Die meisten unter den kleinen deutschen Fürsten benutzten im Anfange des 18. Jahrhunderts die Selbständigkeit, die ihnen der westsä lisch e Friede gewährt hatte, dazu, das Beispiel Ludwigs Xiv. nachzuahmen. Sie konnten es ihm allerdings an Kriegsruhm und Länderraub nicht gleichtun. Umsomehr bemühten sie sich, das Leben der Fürstenhöfe nach dem Muster des französischen Königshofes einzurichten. Unermeßliche Geldsummen wurden für glänzende Palastbauteu, sür Hofseste, Jagden, Theaterspiele, Prunkgeräte und Prachtgewänder aufgewendet, an fremde Abenteurer, an Sänger und Tänzerinnen verschleudert. Das arme Volk wurde surchtbar gedrückt und durch hohe Steuern ausgesogen, und was noch schlimmer war, die alte, ehrliche deutsche Zucht und Sitte wurde an den Höfen der Fürsten verhöhnt und durch französische Leichtfertigkeit verdrängt. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts trat hierin allmählich eine Besserung ein, und mehrere von den kleinen deutschen Fürsten folgten in eifriger Sorge für das Wohl ihrer Untertanen dem Beispiele Friedrichs des Großen. Unter ihnen ist mit besonderem Ruhme zu erwähnen der Markgraf Karl Friedrich

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 23

1909 - Leipzig : Hirt
110. Die Zeit der hchsten Machtentfaltung Napoleons. 23 Leiden und Aufregungen nicht gewachsen; sie starb am 19. Juli 1810 1810. während eines Besuches bei ihrem Vater in Neustrelitz. Durch den Adel der Gesinnung, die Klarheit des Blickes, die unerschtterliche Ausdauer im Unglck hat sie sich die Bewunderung der Mit- und Nachwelt er-worben. Sie wurde als das Ideal einer deutschgesinnten Frstin der Schutzgeist des Volkes, ein guter Engel fr die gute Sache". 5. Napoleons Familienverhltnisse. Als Napoleon aus dem fter-reichischen Kriege zurckkehrte, lste er trotz der Beliebtheit Josephinens beim Volke die Ehe mit ihr. Ihre Nachfolgerin auf dem Throne wurde, nachdem er sich vergebens um eine Schwester des Kaisers von Rußland bemht hatte, Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz. Kurz vor der Trauung im Frhjahr 1810 war sterreichs treuester Sohn in Mantua dem Korsen zum Opfer gefallen. 1811 wurde der ersehnte Thronfolger (König von Rom) geboren. 6. Die Staaten Europas. Das franzsische Kaiserreich dehnte sich immer weiter aus (Karte 11). 1810 sah sich Napoleons Bruder Ludwig (vermhlt mit Hortense, der Tochter der Josephine Beauharnais), von ihm zum König von Holland gemacht, wegen der Festlandsperre gentigt abzudanken. Sein Land, die deutschen Kstenlnder an der Nordsee und die drei Hansastdte wurden Frankreich einverleibt. Von Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gesangen-nhme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Zisalpinischen Republik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais eingesetzt hatte. König von Neapel war Napoleons Schwager Murat. In Spanien behauptete sich Joseph Bonaparte trotz der zahlreichen Volks-aufstnde als König. In Deutschland gehrten alle Lnder auer Preußen, Osterreich und dem von Dnemark eingezogenen Holstein, soweit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheinbunde. Ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergrerungen und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Napoleon zuteil werden lie. Preußen und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dem Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrunn vergrert worden. Rußland (vergrert durch Finnland in einem Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur Eng-land blieb ein unbesiegter Feind Frankreichs. Der Beherrscher des europischen Festlandes, von seinen Erfolgen berauscht und von Schmeichlern umgeben, verachtete die Menschen immer mehr und verlor dabei die Klarheit des Blickes. Seine Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Mit welchem Rechte nannte sich Napoleon den Nachfolger Karls des Groen?

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 12

1909 - Leipzig : Hirt
12 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 106. 106. Das Ende der Franzsischen Republik. 1769. 1. Napoleon Bonaparte (italienisch Bnonaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, erhielt er solda-tische Ausbildung auf den Kriegsschulen in Brienne und Paris. In der Revolution diente er als Offizier der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen die Aufstnde in den 1796. Provinzen (Einnahme von Tonlon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 auf Martinique), der Witwe des Hingerichteten Generals Beanharnais. 2. Beendigung des Krieges gegen sterreich, 17961797. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, das er in einem Aufstande geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden Sol-daten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere (unter Jourdan und Moreau) durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen wurden. Aus den kleinen italienischen Staaten raubte Napoleon Geld und Werke der Industrie, Kunst und Wissenschaft. Dann drngte er den Erzherzog Karl, der den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, zurck und verfolgte ihn nach Krnten, so da Kaiser 1797. Franz fr seine Hauptstadt frchtete und 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lombardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon eroberte Venetien. 3. Neue Republiken. Die Lombardei wurde mit angrenzenden Ge-bieten in eine Zisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Frieden den Htten!" Andere Republiken, die Frankreich seit 1795 einrichtete, waren die Batavische die Rmische, die Parthhiopeische (Neapel) und die Helvetische. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Ab-gaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. 4. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem auserlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unternehmungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem ge-fhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abenteuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson, nahm Malta den Johannitern weg und erstrmte Alexandria. Beschwerlich

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. 51

1909 - Leipzig : Hirt
124. Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 51 der hfischen Kreise und das hfische Treiben in Rußland und Frank-reich kennen lernte. *) Als Ministerprsident wandte Bismarck im Preuischen Abgeord- 1862. netenhause vergebens seine ganze Beredsamkeit auf, die widerstrebende Mehrheit des Abgeordnetenhauses zu berzeugen. Man spottete der den Mann von Blut und Eisen"**); aber der Mann, auf den der grte Teil des Volkes mit Ha oder Mitrauen sah, begngte sich damit, da er das Vertrauen des Knigs geno, und gab nicht nach. (Konfliktszeit.) Da brachte ein Ereignis in Dnemark Preußen und Deutschland aus die rechte Bahn. 124. Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 1. Der zweite Schleswig-Holsteinische Krieg, 1864. Die Zerfahren- 1864. heit der deutschen Verhltnisse ermutigte die Dnen, die Vergewaltigung der Herzogtmer fortzusetzen. Christian Ix., der drohenden Haltung seiner Hauptstadt nachgebend, genehmigte nach seiner Thronbesteigung eine schon ausgearbeitete neue Verfassung, wonach Schleswig vllig in Dne-mark einverleibt werden sollte. Fr Schleswig-Holstein aber machte Friedrich von Augustenburg***) seine Ansprche geltend und wurde untersttzt durch den Deutschen Bund, der am Londoner Protokoll nicht beteiligt war, also Christian Ix. nicht als Herzog von Schleswig und Holstein anerkannte,*und durch die Stimmung des deutschen Volkes, das die endliche Befreiung der Herzogtmer verlangte. Bismarck brachte es fertig, da sterreich sich entschlo, in dieser Angelegenheit mit Preußen gemeinsam vorzugehen. Beide Mchte hatten zwar das Londoner Protokoll unterzeichnet, traten aber gegen die vertragswidrige Einverleibung Schles-wigs auf und erklrten, als Dnemark hartnckig blieb, den Krieg. Ein preuifch-sterreichisches Heer unter dem Oberbefehl des greisen Wrangel rckte in Schleswig ein. Der Krieg wurde entschieden bei den Dppeler Schanzen, die durch die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl nach siebenwchiger Belagerung erstrmt wurden. Da auf einer Londoner Konferenz die dnische Verblendung mige Friedensbedingungen zurck-wies, wurde der Krieg fortgesetzt, und erst nach der Eroberung der Insel Alsen und der Besetzung ganz Jtlands durch die Verbndeten be-quemten sich die Dnen im Wiener Frieden dazu, Schleswig-Holstein an Preußen und sterreich auszuliefern. *) Napoleon, erstaunt der die ungeschminkte Offenheit, mit der er auftrat, sagte von ihm: Ce n'est pas un homme serieux." **) Nicht durch Reden und Mehrheitsbeschlsse werden die groen Fragen der Zeit entschieden dies ist der Fehler von 1848 und 49 gewesen sondern durch Eisen und Blut." ***) Sein Vater Christian hatte nach dem Londoner Protokoll auf Schleswig-Holstein verzichtet. 4*

7. Die Zeit der Umwälzungen - S. 62

1909 - Leipzig : Hirt
62 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches. 127. zu schneller Hilfe bereit ist. Als Kaiserin veranlate Augusta durch Preise, die sie aussetzte, die Vertreter der Heilkunde, sich ganz besonders den im Felde an sie herantretenden Aufgaben zuzuwenden. Unermdlich blieb sie in Werken der Barmherzigkeit, im Groen wie im Kleinen. Durch Wohlttigkeits- und Bildungsanstalten, die ihren Namen tragen, wird das Andenken der ersten Deutschen Kaiserin, einer Diakonissin im Purpur", erhalten. b) Kronprinzessin Viktoria (gest. 1901) wetteiferte mit ihrer Schwiegermutter in der Frsorge fr die Verwundeten und Kranken. Daneben zeigte sie fr die Frderung der Bildung und Gesittung, namentlich fr die Ausbildung auf Erwerb angewiesener Mdchen und Frauen, ein warmes Interesse; Gelegenheit zu gewerblicher Ausbildung und Beschftigung bot der unter ihrem Schutze stehende Letteverein. Viel verdankt ihr das lange Zeit vernachlssigte deutsche Kunstgewerbe. Sie veranstaltete Sammlungen von Abbildungen und Ausstellungen frherer Erzeugnisse, und unter ihrer und ihres gleichgesinnten Gemahls Oberaufsicht wuchs das Berliner Kunstgewerbemuseum heran. 127. Deutschlands Stellung zum Ausland und auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Wilhelms 1. Das Trauerjahr 1888. 1. Die Zeit des Dreikaiserbundes". Das Deutsche Reich verwandte seinen Einflu zur Erhaltung des Friedens unter deu Gromchte. Be-droht war der Friede durch die Republik Frankreich. Das reiche Land berwand schnell die Schden, die der Krieg gebracht, und arbeitete mit aller Anstrengung an der Ausbildung seiner Wehrkraft, um mglichst bald einen Rachekrieg gegen Deutschland zu führen und Elfa-Lothringen zurckzuerobern. Als Bundesgenossen hoffte man Rußland zu gewinnen. Hier herrschten noch recht unerfreuliche Zustnde. Zwar hatte Alexander Ii. die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben, aber ihre wirtschaftliche Lage hatte sich dadurch nicht wesentlich gebessert. Die unumschrnkte Re-gierungssorm, die Bestechlichkeit und die Betrgereien der Beamten, die Willkr der Polizei und der Gerichte und die vielen Steuern erregten groe Unzufriedenheit, und trotz aller Mhe und Sorgfalt der Polizei verbreiteten sich die Nihilisten (Anarchisten) der das ganze Land. Deutsch-feindlich waren die Panslawisten, deren Ziel die Vereinigung aller slawischen Völker unter russischer Herrschaft war. Doch blieb der Zar Alexander Ii. der berlieferung seiner Vorfahren treu; das freundschaftliche Verhlt-nis, das zur Zeit der Heiligen Allianz zwischen Preußen, sterreich und Rußland bestanden hatte, wurde erneuert und fand in mehrfachen Zu-)ammenfnften der Kaiser (Dreikaiserbund") seinen Ausdruck. Die deutsch-feindliche Partei in Rußland aber erhielt neue Nahrung durch den Russisch-Trkische Krieg.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 585

1906 - München : Oldenbourg
121. Die Waffenstreckung bei Sedan. 585 richtungen, erwiese es wie das unsere diesen Einrichtungen den Dienst der Achtung und Verehrung, Hütte es einen Fürsten, der fest ans dem Throne säße, so könnten wir an die Dankbarkeit des Kaisers und au die seines Sohnes glauben und Wert legen aus diese Dankbarkeit; in Frankreich aber sind seit 80 Jahren die Regierungen so wenig dauerhaft, so buntscheckig gewesen, sie haben so rasche und unberechenbare Wechsel durchgemacht, daß man in Ihrem Lande auf nichts bauen kann und daß, wenn eine Nachbarnation ihre Hoffnung auf die Freundschaft eines französischen Souveräns setzen wollte, dies einfach Torheit sein würde, es hieße in die Lust bauen. Überdies wäre es ja sinnlos sich einzubilden, Frankreich könnte uns jemals unsere Erfolge verzeihen. Sie sind ein reizbares, neidisches Volk, eifersüchtig und hochmütig bis zum Übermaß. Seit 200 Jahren hat Frankreich dreißigmal an Preußen, (sich verbessernd) an Deutschland den Krieg erklärt; und diesmal haben Sie ihn uns erklärt, wie immer aus Eifersucht, weil Sie uns unsern Sieg bei Sadowa nicht vergeben konnten, und doch hatte Sadowa Ihnen nichts gekostet und konnte Ihren Ruhm nicht schmälern. Aber es schien Ihnen, als wäre der Sieg ein Erbe, auf das außer Ihnen niemand ein Recht hätte, als wäre der Wasienrnhm für Sie ein Monopol. Sie konnten nicht ertragen, daß an Ihrer Seite eine Nation erstand, ebenso stark wie Sie. Sadowa haben Sie uns nicht verziehen, wo weder Ihre Interessen noch Ihr Ruhm im Spiele waren. Und Sie sollten uns Ihren Zusammenbruch bei Sedau vergeben? Niemals! Wenn wir jetzt Frieden machten, so würden Sie in fünf, zehn Jahren, sobald Sie könnten, den Krieg von vorne beginnen. Das wäre die ganze Dankbarkeit, die wir von der französischen Nation zu erwarten hätten! Im Gegenfatz zu Frankreich sind wir eine rechtschaffene und friedliebende Nation, die niemals Eroberungslust in Versuchung führt und die nichts anderes möchte als im Frieden leben, wenn Sie nicht beständig mit Ihrem Hange zum Streit und Übergriff dazwischen kämen. Heute ist es endlich genug. Frankreich muß gezüchtigt werden für seinen Dünkel und für seinen ewig friedlosen Angriffsgeist. Endlich wollen wir die Sicherheit unserer Kinder festlegen und dazu brauchen wir ein Glacis zwischen Frankreich und uns; wir brauchen ein Land, Festungen und Grenzen, die uns für immer gegen jeden Überfall von seiner Seite sicherstellen." Der General Wimpffeu widersprach: Die französische Nation sei nicht mehr, was sie im Jahre 1815 gewesen und dürfe nicht beurteilt werden nach den Versen einiger Dichter und den Artikeln einiger Zeitungsschreiber. Dank dem Wohlstände, den das Kaisertum verbreitet, hätten sich jetzt alle Kopse auf Spekulation, Geschäfte, Gewerbe und Künste geworfen. Jeder wolle sein persönliches Behagen steigern und denke an sein Sonderinteresse mehr als an den Ruhm. Man sei in Frankreich ganz bereit die Verbrüderung der Völker auszurufen. Welch ein Erbhaß habe nicht zwischen Frankreich und England geherrscht und wo sei der hingekommen? Seien die Engländer heute nicht die

9. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 65 Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Bered-samkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mntes Anstecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushalts, den die Negierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drse, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnern Budgetlose als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; ^e0irun0-erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresresorm erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. 53. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschast viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrechtliche Selbstndigkeit Schleswigs an, trotzdem Friedrich Vii. im Jahre 1852 den deutschen Gromchten hatte versprechen mssen, dieses Land dem dnischen Staate nicht einzuverleiben. Im Jahre 1863 lie der König, von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung ausarbeiten, durch welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Da starb er im November 1863. Zu seinem Nachfolger war von einer Schleswigs Konferenz der Gesandten der europischen Gromchte, die im Jahre 1852 Dnemark, zu London stattfand, der Prinz Christian von Sonderburg-Glcksbnr^ be? stimmt worden; dieser bestieg jetzt als Christian Ix. den Thron und gab der neuen Verfassung, wenn auch ungern, seine Unterschrift. Neudauer, Geschichtl. Lehrbuch. L. V. 6. Aufl. _ V Der dnische Krieg. 1864.

10. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten Reichs und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums. 1786 1888. 1. Die Zeit der franzsischen Revolution und der napoleonischen Gewaltherrschaft 17891815. I. Die franzsische Revolution 17891799. Die Ursachen der franzsischen Revolution. L Der Verfall Frankreichs. Frankreich, unter Ludwig Xiv. trotz schwerer innerer Gebrechen der erste Staat Europas, hatte diese Stellung im Lause des achtzehnten Jahrhunderts eingebt. Sein Ur-enkel Ludwig Xv. brachte in schwelgerischer Genusucht und Sitten-Ludwigxv. losigkeit, ohne alles Bewutsein von den Pflichten, die er als König gegen den Staat und seine Untertanen hatte, seine Tage hin. Unter seiner langen Regierung sank das Ansehen Frankreichs nach auen, während zu-gleich die inneren Schden eine immer furchtbarere Ausdehnung annahmen und die Achtung vor dem Knigtum den Franzosen verloren ging. Im siebenjhrigen Kriege hatten die franzsischen Heere sehr un-glcklich gefochten; gleichzeitig waren die nordamerikanischen Kolonien, Kanada und die Mississippilnder, grtenteils an England verloren gegangen. Indessen wurde die Staatsschuld infolge der schlechten Finanzwirtschaft, der malosen Verschwendung am Hofe, der verlustreichen Kriege immer grer. Eine Erhhung der Staatseinknfte war nur mglich, wenn die direkten Steuern allen Stnden gleichmig aufgelegt wurden. In der Tat aber hatten in Frankreich der Adel, die Geistlichkeit und der wohl- Neubauer. Gcschichtl. Lehrbuch. B. V. 6. Aufl. 1
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